Glühwein und gebrannte Mandeln

Habt ihr auch Lust auf einen Glühwein, einen alkoholfreien Apfelpunsch oder frisch gebrannte Mandeln? Kein Problem, denn es ist endlich wieder “Weihnachtsmarkt”-Saison. Aber wie sind die eigentlich entstanden? Bereits vor 600 Jahren wurden die ersten Weihnachtsmärkte in deutschsprachigen Regionen erwähnt. Diese Märkte im Mittelalter hatten allerdings echt wenig mit unseren Weihnachtsmärkten zu tun. Denn: Die Menschen im Mittelalter haben sich auf diesen Märkten mit Essen und allem Nötigen für den anstehenden Winter und für Weihnachten eingedeckt. Es gab Korbflechter, Schuster, Händler, Kuchenbäcker aller Art und etwas später auch Spielzeugmacher. Und: für die richtige musikalische Stimmung war gesorgt und zwar von fahrenden Musikanten.

Spielzeug auf Weihnachtsmärkten

Der Wechsel zu einem Markt, auf dem man sich Vergnügen konnte, passierte dann ungefähr im 17. und 18. Jahrhundert. Denn Weihnachten ist jetzt mehr ein Familienfest, statt nur rein religiös. Beisammensein mit der Familie und Geschenke für die Kinder gewinnen an Bedeutung. Auf den Weihnachtsmärkten gibt es jetzt mehr Essen und Trinken, aber auch Spielzeug. Aus dieser Zeit kommt übrigens auch die Tradition, Krippen aufzustellen. Ungefähr um 1920 verschwanden dann viele Artikel von den Märkten – denn die konnten in neu aufgekommenen Kaufhäusern viel günstiger gekauft werden. Auf den Weihnachtsmärkten sorgen jetzt Tannenbäume und Lichter für eine gemütliche Atmosphäre. Schön gestaltete Verkaufsbuden, Zeremonien, Musik und Karussells gibt es immer mehr. Ausnahmen sind einige katholische Gegenden, in denen die Adventszeit als Fastenzeit gilt. Dann kamen die Nationalsozialisten an die Macht. Unter ihnen wurden die Weihnachtsmärkte zum “heidnischen Winterfest” umgedeutet. Durch den zweiten Weltkrieg hörten die Märkte aber auf. Und in der Nachkriegszeit gab es – wegen der sehr schlechten wirtschaftlichen Lage – kaum noch Weihnachtsmärkte. 

Mehr als 2500 Weihnachtsmärkte

Seit den 60er-Jahren gibt es aber wieder mehr Weihnachtsmärkte, denn da nahm der Wohlstand wieder zu. Und heutzutage? Allein in Deutschland finden mittlerweile jährlich mehr als 2.500 Weihnachtsmärkte statt.