21. November 2024

Auf Augenhöhe

Wie ihr Obdachlose im Winter unterstützen könnt

Laura Krull

Was macht ihr, wenn es draußen schneit? Wenn ihr zittert und euch nach einem warmen Ort sehnt? Richtig, ihr nehmt eine heiße Dusche, trinkt warmen Tee und dreht die Heizung hoch.
Vielen in Deutschland ist dieser Luxus jedoch nicht gegönnt. Für Menschen, die auf der Straße leben, können die kalten Temperaturen zur Gefahr werden und sogar tödlich enden.

In Deutschland leben rund 372.000 Obdachlose. Unter Brücken, auf Bänken oder vor Hauseingängen sterben davon jährlich viele.
Also, wie könnt ihr helfen, ohne dabei große Summen spenden zu müssen?

Die scheinbar kleinen Dinge sind essentiell 

Zuerst einmal ist es wichtig, dass ihr den Menschen mit Respekt und auf Augenhöhe begegnet. Siezt sie, fasst sie nicht einfach an und holt keine Hilfe ohne Zustimmung. Wenn ihr eine Person auf der Straße seht, die offensichtlich friert und der es nicht gut geht, sprecht sie an. Fragt, ob sie Hilfe oder vielleicht ein warmes Getränk will. Möchte euer Gegenüber keine Hilfe, dann akzeptiert das. Reagiert die Person gar nicht, ruft zur Sicherheit den Notdienst unter der 112.

Außerdem gibt es in vielen Städten Kältebusse, die direkt zum jeweiligen Ort gerufen werden können. Diese versorgen die Obdachlosen mit warmen Getränken und Speisen und können sie außerdem zu öffentlichen Unterkünften bringen.
Auch ihr selbst könnt euch informieren, wo in eurer Stadt solche Unterkünfte sind, und die Betroffenen dann darauf hinweisen.

Hilfreich sind auch Hygienebeutel, Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, sowie warme Klamotten oder Schlafsäcke. Ihr könnt die Sachen auch verpacken, mit Inhalt und Größe kennzeichnen, und diese dann zum Beispiel an Zäunen oder Bänken befestigen.

Magdeburg hilft auch

Bei uns in Magdeburg leben rund 280 wohnungslose Menschen.
Doch auch hier vor Ort könnt ihr helfen: Es gibt einen Kältebus, eine Kleidersammlung für Obdachlose und in der Bahnhofsmission können Betroffene Essen und Trinken bekommen. Ansonsten sind der ASB oder der Notdienst immer eine Anlaufstelle.

Übrigens: Wenn jemand offensichtlich Hilfe braucht, reglos oder stark alkoholisiert am Boden liegt, dann müsst ihr helfen. Ansonsten könnt ihr wegen unterlassener Hilfeleistung eine Strafe bekommen.

 

(Bilder von Pixabay)

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