Laura Krull
Wir kennen es alle – nach einer viel zu kurzen Nacht werfen wir morgens einen Blick in den Spiegel und stellen schockiert fest, dass dort tiefe, dunkle Ringe unter unseren Augen sitzen.
Aber wieso entstehen Augenringe eigentlich, wenn wir müde sind? Und können die dunklen Schatten auch eine andere Ursache haben?
Schlafmangel ist der Hauptgrund
Zuerst einmal: Ja, ungenügend oder qualitativ schlechter Schlaf sind die häufigste Ursache für Augenringe. In der Fachsprache bezeichnet man sie als Halonierung.
Bei Schlafmangel hat das Blut weniger Sauerstoff und ist dunkler. Die Haut um unser Auge herum ist die dünnste im Vergleich zu anderen Körperregionen und besitzt nur wenig Unterfettgewebe. Dadurch schimmern die Blutgefäße leichter hindurch und es kommt eine bläulich-violette bis braune Färbung zustande. In einer Studie, die den Schlaf von Deutschen untersucht hat, gaben 43% der Befragten an, unter Schlafproblemen zu leiden. Also ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine schlaflose Nacht der Hauptgrund für Augenringe ist. Dennoch können die dunklen Schatten auch eine andere Ursache haben und sogar ein Warnzeichen für gesundheitliche Probleme sein.
Sauerstoffmangel im Blut
Fakt ist, dass in den häufigsten Ursachen der Sauerstoffmangel im Blut ausschlaggebend ist: Dafür können Rauschmittel, wie Drogen, Zigaretten oder Kaffee Auslöser sein. Diese dehydrieren den Körper, verringern den Sauerstoffgehalt im Blut und dieses scheint dann dunkler hindurch.
Aber auch Computerarbeit oder der lange Partynächte überanstrengen die Augenmuskulatur und können diese Auswirkung haben.
Hyperpigmentierung
Auch eine Hyperpigmentierung durch zum Beispiel UV-Strahlung kann die Ursache sein. Hierbei bekommt die Haut selbst durch Melanine (dunkle Pigmente) eine farbliche Veränderung und nicht durch das dunkle Blut.
Flüssigkeitseinlagerung
Wenn ihr übermäßig viel Salz konsumiert, kann es zu sogenannten Wassereinlagerungen im Körper kommen, und das betrifft auch die Augen. Es bilden sich Tränensäcke und Augenringe. Aber auch diese können mit genug Trinken und einer Salzreduzierung bekämpft werden.
Augenringe – eine Gefahr?
Kommen wir aber nun zur wichtigsten Frage: Wann sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen?
Kritisch wird es, wenn eure Augenringe ganz plötzlich oder scheinbar grundlos auftauchen. Wenn diese dann auch noch länger anhalten oder weitere Beschwerden auftreten, solltet ihr das lieber abklären lassen. Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die zu Augenringen führen können. Beispielsweise allergische Reaktionen, Neurodermitis oder Diabetes. Aber auch Organfunktionsstörungen, wie eine Niereninsuffizienz und Lebererkrankungen, wie Hepatitis können die Ursache sein.
Fazit
Wir wissen wir also, dass unsere Augenringe in den meisten Fällen harmlos sind. Dennoch sollte man im Blick behalten, ob diese ungewöhnlich oft oder sogar dauerhaft auftreten. Kommen zusätzlich weitere Symptome hinzu, lasst diese sicherheitshalber medizinisch abklären – Und zwar nicht mit Hilfe des Internets!
Statistikquelle: https://de.statista.com/infografik/29586/befragte-die-unter-schlafstoerungen-leiden/
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